Deutschland Explosiv
Unter diesem Titel bietet das Unternehmen 4×4-Adventures eine eintägige Veranstaltung in der Vulkaneifel für Offroad Fahrzeuge an. Genau das richtige Event um mit dem Defender abseits befestigter Straßen Erfahrung zu sammeln. Das Offroad Training für Einsteiger in Fürstenau liegt mittlerweile auch schon wieder einige Zeit zurück.
Höchste Zeit also, dass der Defender mal wieder eine Alternative zum Asphalt angeboten bekommt.
Die Eifel ist von Düsseldorf aus entspannt in 2 Stunden Fahrzeit zu erreichen. Somit lohnt sich die Anreise auch für das eintägige Event.
25.08.2018 – Anreise und Begrüßung vor Ort
Früh am Samstag morgen sind die Autobahnen noch leer. Ab Köln regnet es teilweise recht heftig. Je mehr ich mich dem Ziel nähere umso mehr klart es auf. Treffpunkt ist das Bauernhofcafe Morgenfelderhof in Eckfeld. Hier begrüßt uns Klaus ganz herzlich.
Offensichtlich gibt es Teilnehmer die schon mehrfach den Ausflug in der Eifel mitgemacht haben.
„Du warst doch schon mal dabei oder?“, fragt Klaus einen Teilnehmer.
„Ja, damals als wir den ML im Bach versenkt haben“.
Bin ich hier wirklich richtig?
Draußen stehen einige hochgerüstete Offroad Fahrzeuge mit Schnorchel, Höherlegung, Seilwinde und Bergeausrüstung.
Bei meinem Defender ist alles noch serienmäßig.
Klaus beruhigt uns. Aufgrund der langen Trockenheit führen die Bäche wenig Wasser und die Wege sind ausgesprochen trocken und eher holperig. Die Stoßdämpfer und Bandscheiben werden mehr beansprucht. Klaus geht davon aus, dass wir heute keine Fahrzeuge bergen müssen. Na dann.
Los geht’s
Klaus verteilt Funkgeräte und Mützen mit der Aufschrift Treffpunkt Wald.
8 Geländewagen folgen Klaus in seinem Subaru.
Nach kurzer Fahrt halten wir auf einem Wanderparkplatz. Wir sind hier im Naturschutzgebiet Holzmaar.
Nur wenige Meter zu Fuß und wir befinden uns an dem von einem Buchwald umgebenen Holzmaar. Dieser See ist einer der insgesamt 8 Maare der Vulkaneifel.
Alle Maare sind das Ergebnis von Vulkanausbrüchen.
Weiter geht unsere Fahrt über Wald- und Feldwege zum Dürres Maar. Der ursprüngliche See ist verlandet. Im Maarkessel befindet sich ein Moor welches nicht betreten werden darf.
Wenig später erreichen wir die Geisenburg. Nur noch die Reste der Grundmauern existieren von der ehemaligen Trutzburg. Schade! So mitten im Wald würde sich so eine Burg richtig gut machen. Gleichwohl können wir uns gut vorstellen wie schwer einnehmbar die Burg damals auf dem Hügel gewesen sein muss.
Auf unsere Reise durch die Vulkaneifel genießen wir die eindrucksvolle Landschaft. Klaus führt uns äußerst umsichtig und vorsichtig über die Forstwege durch die Natur.
Unsere erste Furt
Über Funk informiert uns Klaus über die erste Furt. „Bitte ganz rechts fahren. Links wird es schnell tief!“ Dort wurde damals der ML Opfer der Wassermassen. Der Fahrer fuhr mit viel zu viel Schwung in das Gewässer und der Motor verstarb am Wasserschlag. Die Bergung gestaltete sich sehr schwierig.
Wir sind gewarnt und folgen Klaus im Schneckentempo. Dank Geländeuntersetzung gelingt allen die Passage souverän.
Im Vulkankrater
Wir befinden uns jetzt in einem Vulkankrater. Klaus erläutert die verschiedenen Schichten und Gesteine.
Die Hänge des Kraters sind instabil. Deshalb werden wir gebeten keine Kletterversuche zu unternehmen.
Weiter geht unsere abwechslungsreiche Fahrt durch den Wald. Immer wieder wird unsere Reise durch kurze informative Stopps unterbrochen.
Hier ein beeindruckender Blick über die Eifel. Im Hintergrund ist der Hunsrück zu sehen.
Für den Nachmittag hat Klaus etwas anspruchsvollere Wege gewählt. Es geht teilweise steil aufwärts und entsprechend auch wieder hinunter. Die Wege werden zunehmend schlammiger. Wer hatte sich vorhin noch beschwert, dass es ruhig etwas dreckiger zur Sache gehen könnte? Mittlerweile sehen die meisten Fahrzeuge nach einem Geländeeinsatz aus. Gut, dass es Hochdruckreiniger gibt.
Wieder einmal hält der Konvoi im Wald. Klaus will uns hier die höchsten Bäume der Region zeigen. Hier stehen Baumriesen von mehr als 60 Meter Höhe. Teilweise haben die Bäume sich mit ihren Wurzeln miteinander verknotet um sich gegenseitig zu stützen. Klaus erzählt uns von den tanzenden Bäumen.
Im Sturm bewegen sich die Bäume so dynamisch, dass der Eindruck eines Tanzes entsteht. Ob Bäume wohl doch eine Seele haben?
An anderer Stelle sehen wir eine Überwallung. Wenn im Frühjahr Bäume gefällt werden kann es zu dieser Überwallung des Baumstumpfs kommen. Durch Nährstoffe der Nachbarbäume wächst die Wunde zu und der Baumstumpf lebt weiter.
Werden Bäume im Herbst gefällt kommt es hingegen unweigerlich Pilzbefall und der Baumstumpf stirbt ab.
Zurück in der Zivilisation
Wir verlassen mit unseren Offroad Fahrzeugen den Wald und bewegen uns nun wieder deutlich flotter auf dem Asphalt. Wenig später machen wir an einer Pizzeria halt. Riesige Pizzen werden zum Abschluss dieses wunderbaren Ausflugs serviert.
Nach dem Abendessen macht sich jeder wieder auf die Heimfahrt.
Ich lege in Daun noch einen Tankstopp ein und nutze gleich die Gelegenheit den Defender zu waschen. 15 Minuten intensive Arbeit mit dem Hochdruckreiniger und anschließend einmal durch die Waschstraße – nun sieht der Landy wieder wie ein Straßenfahrzeug aus. Eigentlich schade.
Fazit
Eine wirklich lohnende Ausfahrt mit sehr viel Wissensvermittlung. Gerne komme ich noch mal wieder!
Hinweis
In Deutschland dürfen Forst- und Feldwege grundsätzlich nicht befahren werden. Diese Veranstaltung stellt eine Ausnahme dar und wird mit Landesforsten Rheinland-Pfalz im Forstamt Daun und dem Geopark Vulkaneifel durchgeführt. Nur in Begleitung des Försters ist dieser Ausflug genehmigt.