Mit dem Land Rover Defender durch Schottland

Mit dem Land Rover Defender durch Schottland?

Bis jetzt wart Ihr dort doch immer mit der Segelyacht unterwegs?

Mit dem Land Rover Defender durch Schottland

Nun ja, diesmal wollen wir mit dem Defender auf Reisen gehen. Die erste richtige Reise mit dem Landy. Letztes Jahr hatten wir bei Landways die vielversprechende Tour Scottish Landways im Programm gefunden und kurzentschlossen gebucht. Trotz vieldiskutiertem Brexit findet die Reise glücklicherweise wie geplant statt.

Samstag, 08.06.2019

Heute geht es endlich los.  Kühlbox, Lebensmittel, 2 Reservekanister Diesel, Bekleidung, unsere Stühle von Front Runner und so einiges mehr.

Sturmwarnung für die Nordsee und den Ärmelkanal

Die Fähre soll gegen 17.00 Uhr ablegen. Noch gilt für den Ärmelkanal und die Nordsee Sturmwarnung. Bis zu 10 Beaufort werden erwartet. Erst in der Nacht soll der Sturm nachlassen. Auf der Autobahn wird unserer Defender immer wieder von heftigen Sturmböen geschüttelt. Segeln hoch am Wind!

In IJmuiden bläst es noch heftiger. Beim Checkin ist das Personal jedoch ganz entspannt und wünscht eine angenehme Reise.

Pünktlich legt die Fähre ab. Zwei Schlepper müssen bei dem Sturm helfen. Trotz Bugstrahlruder hilft nur der massive Schlepper Einsatz die Fähre von der Pier weg in den Wind zu drehen.

Bereits im Hafen rollt die große Fähre ordentlich.

Ich schaue mir an, wie wir auf die Ausfahrt zusteuern. Gewaltige Seen brechen sich an den Wellenbrechern.

Auf See nimmt das Rollen der Fähren noch etwas zu. Einigen Gästen scheint es nicht sonderlich gut zu gehen.

Sonntag, 09.06.2019

Spiegelglatte See und Sonnenschein. Das Wetter hat sich innerhalb von 12 Stunden deutlich zum besseren gewandelt. Prima Wetter für die Ansteuerung von New Castle.

Nach dem Verlassen der Fähren staut es sich. Alle Fahrzeugen werden in Reihen nebeneinander geparkt und warten auf die Abfertigung beim Zoll. Das zieht sich leider dann doch etwas hin. Das ging schon mal deutlich flotter. Ist das evtl. schon mal ein Vorgeschmack auf den Brexit?

Der Treffpunkt der Reisegruppe ist nördlich von Edinburgh in Kinross bei Loch Leven.

Wir fahren über die A68 durch das Landesinnere. Die kurvige Landstraße führt uns durch die hügelige Landschaft mit saftig grünen Wiesen und zahlreichen Schafen links und rechts des Wegesrands. Dazu Sonnenschein und Wolken – das Wetter zeigt sich von der besten Seite.

Grenze zu Schottland

Am Fluss Tweed queren wir die Grenze zu Schottland. In Coldstream halten wir für einen kurzen Fotostop unweit des Majoribanks Monument um den Ausblick auf den Fluss in Bits und Bytes festzuhalten. Weiter geht es gen Norden. Die 225 Kilometer Landstraße ziehen sich ganz schön. Wir nähern uns Edinburgh und der Verkehr verdichtet sich zusehends.

Westlich von Edinburgh nutzen wir Queensferry Crossing die gut 2600 Meter lange Brücke über den Firth of Forth. Dabei muss ich an unseren Segeltörn 2005 denken. Damals hatten wir am 16.07 Port Edgar Marina Edinburgh  unter Segeln verlassen und sind nach 2 Tagen auf den Shetlands angekommen. Mein erster Schottlandtörn!

Danach folgten viele Törns an der Westküste, zu den äußeren Hebriden, Rund Schottland, den Orkneys, St. Kilda sowie der Isle of Man.

Treffpunkt Loch Leven

Und dort stehen auch schon mehrere Geländewagen. Wir werden von Carsten und Chris den Scouts von Landways herzlich begrüßt. Außer uns sind noch Frank und Christine (Jeep Wrangler), Ilse und Josef (ebenfalls Jeep Wrangler) und Andrea und Frank (Land Rover Discovery) dabei. Chris hat einen bestens ausgerüsteten Defender TD5. Jedes Fahrzeug bekommt ein CB Funkgerät und dann geht die Reise auch gleich los. Chris und Carsten führen den Konvoi an.

Wir fahren auf der B996 gen Süden und biegen bei der ersten Gelegenheit nach Westen auf eine schmale Single Track Road ab. Genau die Straßen auf die wir uns so gefreut haben. Von Carsten werden wir bei entgegenkommenden Verkehrsteilnehmern über CB Funk gewarnt. Unser kleiner Konvoi fährt ausgesprochen vorsichtig und rücksichtsvoll.

Auf unserer ersten Etappe fahren wir durch pittoreske schottische Dörfer. Gleich zu Beginn geht es durch Cleish mit seinen Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert, weiter durch Solsgirth, Rumbling Bridge, Muckhart, Gleneagles Village, Braco, Cromlix, Kinbuck und Ashfield zu unserem ersten Stop dem David Stirling Memorial.

Einige Fotos später geht es weiter durch Thornhill, Blairhoyle, vorbei an dem Lake of Mentheith. Wir befinden uns jetzt auf der A81. Die Straße ist deutlich breiter und erlaubt zügiges Fahren.

Bei Gartmore biegen wir nach rechts ab und befinden uns wenig später auf der Old Drymen Road. Beeindruckende schottische Landschaft! Wir bekommen schon mal einen Vorgeschmack auf die schottischen Highlands. Beim Muir Park Reservoir machen wir noch einen Fotostop.

Weiter geht unsere Reise gen Südwesten. In Alexandria am wunderschönen Loch Lomond parken wir unsere Geländewagen vor dem Balloch House unserem Hotel für die erste Nacht.

Reiseroute von Kinross nach Alexandria

Eindrücke von Loch Lomond und Balloch House

Montag, 10.06.2019

Bei strahlendem Sonnenschein fahren wir auf der A82 gen Norden. Zu unserer rechten das blau leuchtende Wasser des Loch Lomond und auf der linken Seite sanft geschwungene Hügel in satten grün Tönen.

Bei Tarbet verlassen wir Loch Lomond und biegen in das sich nach Westen öffnende Tal ab. Das nur 2,5 Kilometer lange Tal führt uns an das Loch Long welches wir im Norden umfahren. Das nächste Tal Richtung Westen bringt uns zum Loch Fyne. Hier haben wir einen wunderschönen Ausblick auf Inveraray unserem 1. Etappenziel des heutigen Tages.

Inverary ist direkt am Loch Fyne gelegen und ein beliebtes Ziel für Touristen. Inverary Castle ist ein wahrhaft schönes Bauwerk. Loch Fyne ist ein Meeresarm. Somit wirken sich in Inverary die Gezeiten des Atlantiks aus. Wir sind gerade um Niedrigwasser herum hier.

Die an der Pier fest gemachte Vital Spark ist trocken gefallen. Wer hier navigieren will, muss sich bestens mit Gezeiten auskennen.

Unsere erste Offroad Etappe

Am frühen Nachmittag geht es weiter. Zwischendurch unsere erste Offroad Etappe über private Wirtschaftswege inmitten beeindruckenden Landschaft.

Nach gut drei Stunden Fahrt erreichen wir Connel Ferry. Wir checken im Falls of Lora ein und sind ganz begeistert von den liebevoll eingerichteten Zimmer. Von unserem Zimmer haben wir einen wunderbaren Ausblick auf den beeindruckenden Tidenstrom an der Mündung des Loch Etive.

Dienstag, 11.06.2019

Zur Einstimmung in einen wunderbaren Reisetag fahren wir im Konvoi über die einspurige Connel Ferry Bridge. Im Örtchen Benderloch nutzen wir die Gelegenheit bei Ledaig Motors unsere Reisegefährte aufzutanken.

Wir folgen der A828 in nördlicher Richtung. Links der Straße liegt Loch Creran. Wenige Meilen später kurzer Fotostop um Catle Stalker abzulichten. Im Hintergrund ist das Leuchtfeuer Bhuidhe und Loch Linnhe zu sehen.

Wir folgen dem Verlauf von Loch Linnhe Richtung Nordosten. 2007 sind wir das erste Mal mit der Segelyacht Evenstar auf unserer Reise zu Loch Ness hier entlang gesegelt.

In Corran fahren wir mit unseren Geländewagen auf die Fähre um die berüchtigten Corran Narrows zu queren. Bei Springtide bilden sich in der Meeresenge gefährlichen Strudel mit mehr als 6 Knoten. Corran Lighthouse sorgt auch nachts und bei unsichtigem Wetter für die sichere Navigation.

Auf der A861 fahren wir mitten durch die Highlands. In der Nähe von Polloch geht es auf einen privaten Wirtschaftsweg. Der Weg entlang an Loch Shiel ist landschaftlich wahrhaft beeindruckend. Wir treffen auf Mitarbeiter der Forstwirtschaft die mit ihren großen Trucks Ladungen an Baumstämmen aus den Wäldern in die Sägewerke bringen.

Unseren Nachmittagstee nehmen wir im Glennfinnan House mit Blick auf das Glennfinnan Monument zu uns. Auf unserer weiteren Reise nach Nordosten machen noch einen Fotostop beim spektakulären Eas Chia-aig Wasserfall.

Wir fahren weiter parallel zum Caledonian Canal, Loch Lochy zu unserer Linken dann über die Laggan Swing Bridge und anschließend Loch Oich zu unserer rechten Seiten. Unser heutiges Domizil für die Nacht ist das beeindruckende Glengarry Castle Hotel in unmittelbarer Nähe der Invergarry Castle Ruine an den Ufern von Loch Oich. Besser geht es nicht.

Mittwoch, 12.06.2019

Wir starten zeitig auf der A87 gen Westen entlang an den Ufern von Loch Garry, Loch Loyne und Loch Duich um wenig später einen weiteren Höhepunkt unserer Schottland Reise zu erreichen.

Eilean Donan Castle

Diese wunderschöne Burg liegt auf einer kleinen Landzunge welche bei Hochwasser vollständig von Wasser umgeben ist. Dann ist Eilean Donan Castle nur noch über eine steinernde Brücke zu erreichen.

Das Castle ist in einem Top Zustand und eine ausgesprochen beliebte Attraktion Schottlands. Nach der Besichtigung geht unsere Reise weiter.

Wir folgen weiter der A87 und später der A890. Bei Attadale Gardens verlassen wir die Straße und bewegen uns auf für den öffentlichen Verkehr gesperrten Pisten. Geländeuntersetzung ist hier Pflicht. Unsere kleine Reisegruppe ist hier ganz unter sich. Bei einem Stop sehen wir in der Ferne ein kleines Zelt. Vermutlich Wanderer.

Heute nächtigen wir im wunderschönen Gairloch Hotel im Zimmer mit Meeresblick.

Donnerstag, 13.06.2019

Wir fahren weiter die traumhafte Küstenstraße gen Norden entlang. An der Spitze der Landzunge steht Rua Reidh Lighthouse. Ein beeindruckendes Leuchtfeuer, dass uns damals 2009 auf unserem Weg zu den Orkney Inseln über viele Seemeilen hinweg mit seiner Lichterscheinung in der Nacht begleitet hat.

Die Straße zum Leuchtfeuer ist eine Sackgasse. Also Wende und zurück Richtung Gairloch um gen Osten Richtung Ullapool zu fahren. Zwischendurch noch mal ein Ausflug ins Gelände. Wir wollen an einen einsamen Strand.

Wir haben den nördlichsten Punkt unserer Schottlandreise erreicht und ändern unseren Kurs Richtung Inverness.

Es ist kaum zu glauben. Das „Hotel“ für heute Nacht ist noch einmal ein ganz besonderer Höhepunkt. Das Coul House Hotel in Contin ist absolute Spitzenklasse. Das Coul House ist umgeben von einer grandiosen Gartenanlage. Die Zimmer sind besonders liebevoll und beeindruckend eingerichtet.

Schottland und Whisky

Vor dem Abendessen besichtigen wir die Glen Ord Destillerie. Selbstverständlich mit Verprobung des Singleton Whisky.

Freitag, 14.06.2019

Der letzte gemeinsame Tag. Am frühen Nachmittag werden sich unsere Wege wieder trennen müssen. Wir fahren am Ufer von Loch Ness entlang Richtung Inverness. Es geht weiter südwärts. Am Loch Laggan dürfen unsere Allradler noch mal ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Zum Abschluss geht es mit allen 4 Pfoten ins Wasser.

Nun heißt es Abschied nehmen. Es war eine grandiose Tour mit unendlich vielen wunderschönen Momenten und unvergesslichen Eindrücken.

Danke an Chris und Carsten!

Wir fahren nach Edinburgh und schauen uns auch hier noch etwas um.

Samstag, 15.06.2019

Heute wählen wir die Küstenstraße auf unserem Weg nach Newcastle. Auch heute wieder tolles Wetter. Wenn Engel reisen …….

Einen Stop noch im romantischen Berwick-upon-Tweed und dann sind wir auch schon wieder in Newcastle.

Hier treffen wir auch wieder Frank, Christine, Ilse und Josef mit ihren Jeeps. Gemeinsam fahren wir auf die Fähre und verbringen eine angenehme Rückreise.

Landways Offroad Reisen

Die Reise mit Landways hat uns ausgesprochen gut gefallen. Die Hotels waren alle ausgezeichnet, Chris und Carsten haben als Reiseleiter brilliert, unaufdringlich, hoch kompetent, umsichtig und immer das Wohlergehen der ganzen Gruppe im Auge.

Besonders gut gefallen hat uns die Größe der Reisegruppe. Bei Landways nehmen maximal 6 Fahrzeuge an einer Veranstaltung teil.

Schottland als Offroad Reiseland

Das meiste Land ist in Privatbesitz. Um die Wirtschaftswege zu befahren bedarf es die Genehmigung des Eigentümers. Alle von uns befahrenen Routen ließen sich ohne Offroad Erfahrung befahren. Die von Landways angebotene Reise „Schottland – Scottish Landways“ ist eine Onroad und Offroad Reise. Der Schwerpunkt liegt auf dem bereisen schmalen Single Track Roads und Feldwegen.

Schottland bietet vielfältige und beeindruckende Naturerlebnisse. Die Landschaft ist abwechslungsreich. Immer wieder ergeben sich spektakuläre Ausblicke.

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